«Wendepunkt»
Ausstellung John Schmid Galerie, Basel, 2014
Basellandschaftliche Zeitung
Widerstand des Metalls: Druckgrafik, wie das Medium oft auch vereinfachend genannt wird, hat es nach wie vor schwer. Manche sehen darin nur das vervielfältigende Instrument und erachten es als weniger authentisch und wertvoll, als das autonome Kunstwerk. Dabei ist jeder Abzug von der Künstlerin überprüft, kommt hinzu, dass Grafik oft günstiger als Malerei ist. Zahlreiche bekannte Künstler machen nebenher Druckgrafik. Für Daniela Erni ist sie das Hauptmedium. Sie arbeitet seit 20 Jahren erfolgreich und geht damit einen eigenen Weg. Es ist die Auseinandersetzung mit dem Material, das sie interessiert. Was hier so klar gesetzt und manchmal fast schwebend daher kommt, hat sie der Metallplatte abgerungen. Es sind meist starke Konturen, die von schwachen auratischen Vorhöfen umgeben sind. Meist bleiben auch die Kratzer und Striche der Platte sichtbar, sie begleiten die Grundformen ihrer Kunst. Zwei grosse und zahlreiche kleine Arbeiten sind in der Ausstellung zu sehen. Man wünscht sich mehr von den Grossen, da sie mehr Körperliches zeigen und wie eigene Wesen funktionieren. Es ist ganz grosse Kunst, einmalig ist sie und durchaus auf einer Ebene mit den grafischen Arbeiten von Richard Serra, Roman Signer oder Brice Marden. Es ist deshalb nur logisch, dass Daniela Ernis Werke in zahlreichen Museumssammlungen vertreten sind.
Simon Baur